Atemberaubender Blick auf einen türkisgrünen Kratersee, umgeben von bewaldeten Hügeln, mit einer schmalen Brücke, die die beiden Seeteile verbindet.

Die Azoren – Sao Miguel: Ein Reiseziel zwischen Himmel, Vulkan und Meer

Mitten im Atlantik, weitab vom europäischen Festland, liegen die Azoren wie grüne Punkte auf dem Ozean verstreut. Dieses portugiesische Inselarchipel, das aus neun Inseln besteht, ist ein echter Geheimtipp für Reisende, die das Ursprüngliche, Wilde und Natürliche suchen. Die größte und bekannteste Insel ist São Miguel – oft schlicht „die grüne Insel“ genannt. Wer sie einmal besucht hat, versteht sofort warum.

São Miguel ist geprägt von zerklüfteten Vulkanlandschaften, dampfenden Quellen, sattgrünen Wiesen und tiefblauen Kraterseen. Die Natur wirkt hier beinahe übertrieben üppig – ein Wechselspiel aus Lava, Nebel, Licht und Wasser. Dieses landschaftliche Drama verdankt die Insel ihrer vulkanischen Herkunft und dem milden, wenn auch äußerst launischen Atlantikwetter. An einem einzigen Tag kann man alle vier Jahreszeiten durchleben: strahlender Sonnenschein am Morgen, Nieselregen am Mittag, dichte Nebelschwaden über den Bergen am Nachmittag und ein klarer Sonnenuntergang über dem Meer. Doch gerade diese Wetterkapriolen machen São Miguel so lebendig und stimmungsvoll. Es ist ein Ort für spontane Planer – oder für gut Vorbereitete mit Flexibilität im Gepäck.

Die Erreichbarkeit der Azoren ist überraschend gut: São Miguel wird regelmäßig über Lissabon, Porto oder Frankfurt angeflogen, wobei die meisten Reisenden am Flughafen von Ponta Delgada landen. Direktflüge aus Mitteleuropa sind selten, Umstiege üblich – was aber der Erfahrung keinen Abbruch tut. Innerhalb des Archipels verbindet ein Netz aus Inlandsflügen und Fähren die Inseln – für Inselhüpfer ideal.

Doch wer sollte auf die Azoren reisen? Sicherlich niemand, der auf der Suche nach Strandurlaub mit Liegestuhl und All-Inclusive-Buffet ist. Die Azoren sind keine klassische Pauschalreisedestination. Vielmehr eignen sie sich für Menschen, die Ruhe suchen, das Draußensein lieben und sich von wilder, oft ungezähmter Natur faszinieren lassen. Wander*innen, Vogelbeobachter*innen, Fotograf*innen und alle, die sich gerne treiben lassen, sind hier bestens aufgehoben.

Auch Aktivurlauber kommen auf ihre Kosten – sei es beim Canyoning durch Schluchten, beim Mountainbiken auf Vulkankratern, beim Paragliding über Küstenklippen oder beim Surfen im Atlantik. Besonders hervorzuheben ist das Hochseefischen, das hier authentisch und nachhaltig betrieben wird – mit einer Vielfalt an Fischarten, die selbst erfahrene Angler beeindruckt. Und natürlich zählt die Wal- und Delfinbeobachtung zu den großen Attraktionen – nicht selten lassen sich Pottwale, Delphine  und andere Arten beobachten.

Wal, der aus dem Meer springt

All das will gut geplant sein. Denn so ursprünglich die Inseln auch sind, so anspruchsvoll ist manchmal die Logistik: Mietwagen sind ein Muss, gute Unterkünfte rar und schnell ausgebucht. Wer Wert auf Komfort und Lage legt, sollte frühzeitig buchen. Ebenso lohnt sich eine fundierte Beratung bei der Reiseplanung: Die Vielfalt der Inseln, das unstete Wetter und die eher einfache touristische Infrastruktur können weniger erfahrene Reisende leicht überfordern.

São Miguel selbst begeistert durch Kontraste: Der Westen bietet mit der Caldera von Sete Cidades dramatische Kraterseen, deren Wasser sich je nach Licht in grün und blau färbt. Der Osten ist wilder, dichter bewaldet, mit Wasserfällen und Schluchten rund um den Naturpark Ribeira dos Caldeirões. In Furnas brodelt es im Boden – hier dampfen Geysire und heiße Quellen, und das berühmte Erdgericht „Cozido das Furnas“ wird direkt im heißen Vulkanboden gegart. In der Inselmitte liegt mit dem Lagoa do Fogo einer der schönsten Seen, nur zu Fuß erreichbar und damit fast immer still.

Ein besonderes Schauspiel bietet sich Besucher:innen der Azoren in den Sommermonaten: die Hortensienblüte. Ab Juni bis in den August hinein verwandeln unzählige Büsche die Inseln – allen voran São Miguel – in ein wogendes Blütenmeer. Die Hortensien wachsen hier nicht nur in Gärten, sondern säumen ganze Straßen, Terrassenfelder und Wegränder wie natürliche Hecken. In leuchtendem Blau, Violett oder Rosa bilden sie lebendige Kontraste zu den sattgrünen Hügeln und den dunklen Vulkangesteinen. Besonders eindrucksvoll zeigt sich die Blüte auf den Hochplateaus und entlang der Kraterränder, etwa rund um Sete Cidades oder beim Miradouro da Lagoa do Fogo. Die Hortensie ist so prägend für das Landschaftsbild der Azoren, dass sie vielerorts sogar als inoffizielle Nationalblume gilt – ein Symbol für die wilde, aber zugleich poetische Schönheit dieser Inselwelt.

Dichte Büsche mit üppigen blauen und wenigen rosa Hortensienblüten, umgeben von grünem Blattwerk.

São Miguel ist kein Ort für einen schnellen „Häkchenurlaub“. Es ist ein Reiseziel zum Entdecken, Staunen, Atmen. Die Azoren fordern Aufmerksamkeit – und geben im Gegenzug Ruhe, Weite und eine tiefe, selten gewordene Verbundenheit zur Natur.

Wer gut vorbereitet, offen für Wetterkapriolen ist und Qualität über Quantität stellt, findet hier ein Paradies. Nicht nur in Form von Postkartenmotiven, sondern auch als echtes, greifbares Naturerlebnis – unverfälscht und unvergesslich.

Lassen Sie sich von unserer Reiseberaterin Almerisa Sabic beraten und erkunden Sie schon bald die Schönheit der Azoren.

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