Australiens abwechslungsreicher Osten
Meine Kollegin Corinna Kandler – sie war über 15 Jahre im Unternehmen – hat mir diesen Reisebericht übergeben. Die wundervollen Eindrücke und Erlebnisse dieser Reise möchte ich Ihnen nicht vorenthalten. Aber lesen Sie selbst:
Eine Rundreise durch Australiens abwechslungsreichen Osten
Es war am 22. Januar 1788, als Captain Arthur Philipp und die britische First Fleet auf eine Bucht von ungewöhnlicher Schönheit stießen, die James Cook 18 Jahre zuvor übersehen hatte. Eine Bucht, den Blicken von der offenen See fast entzogen, mit so vielen Wasserarmen, dass Ankerplatz im Überfluss war. Der Kundschafter Seiner Majestät George III. nannte sie, den größten Hafen der Welt.
Sydney war Anfang 1788 zum Gefängnis bestimmt und zu den ersten Europäern, die in diese Bucht kamen, gehörten neben Offizieren und Matrosen vor allem Ganoven. Sydney ohne „The Rocks“, den Ort des ersten Sträflingscamps, ohne den Hauch seiner verruchten Vergangenheit, ohne den verwinkelten Gassen mit ihren Blick auf das glitzernde Wasser – kaum auszudenken.
Noch bis Mitte unseres letzten Jahrhunderts war The Rocks so heruntergekommen, dass die Leute davon sprachen, alles abzureißen. Doch inzwischen ist eine frische Vitalität in das historische Viertel eingekehrt – jetzt drängen sich hier Pubs, Galerien, Geschäfte für Kunsthandwerk und Museen aneinander.
Und Sydney, die ehemalige Strafkolonie, verwandelte sich in eine kosmopolitische Stadt, einen Hafen für Einwanderer aus aller Welt. Der Architekt Francis Greenway traf 1814 in Australien ein, weil er einen Vertrag manipuliert hatte. Auf Anordnung des Gouverneurs baute er die alten Sträflingsbaracken an der Macquarie Street, die heute ein Museum sind. Auch die St. James Church auf der anderen Straßenseite wurde von ihm entworfen, außerdem ein stilvoller Leuchtturm bei South Head, dicht bei den gewaltigen Klippen – The Gap.
Ganz in der Nähe befindet sich das renommierte Seafood Restaurant „Doyles“. Fischliebhaber kommen hier voll auf ihre Rechnung, einziger Wehmutstropfen – man muss etwas tiefer in die Tasche greifen, aber es lohnt sich.
Eines der schönsten Hotels ist das Pier One Sydney Harbour, ein tolles Luxushotel mit traumhafter Lage. Das Ibis Darling Harbour Hotel, für weniger Betuchte ist ein eine gute Alternative. Man ist schnell in der Innenstadt und bei den Attraktionen in der Umgebung. Sofern man ein Zimmer zum Hafen hat ist der Ausblick einfach toll auf die Promenade und das abendliche Lichtermeer. Von den oberen Stockwerken hat man alles im Blick: die Harbour Bridge, die Oper, das winzige, von Wasser umgebene Fort Denison und den ganzen riesigen Hafen – Port Jackson.
Spaziert man um Sydney Cove nach Westen, gelangt man zur Walsh Bay. Am Pier 4 befindet sich das Wharf Theatre der Sydney Theatre Company. Am Ende des Piers befindet sich ein Restaurant mit hervorragender Küche und lockerer Atmosphäre.
Das Wahrzeichen der Stadt ist die futuristische Oper, welche im Jahr 1973 eröffnet wurde. Frühaufsteher sollten auf jeden Fall den Fischmarkt in Pyrmont besuchen. Hier beginnt das Leben bereits um 5.00 Uhr morgens, aber ein Seafood Frühstück bekommt man auch nicht alle Tage.
Von Sydney geht es per Flugzeug weiter nach Brisbane. Entlang des Bruce Highway gelangt man von hier aus immer der Sonne nach in Richtung Norden nach Cairns. Der Bruce Highway hat eine Länge von rund 1.800 km, d.h. 14 Tage sollte man sich schon Zeit nehmen. Die Straße führt entlang der Sunshine Coast nach Gympie, einer ehemaligen Minenstadt. Auf dem 1917 geschlossenen Minengelände befindet sich das Historical and Gold Mining Museum. Weiter geht es nach Hervey Bay, von hier aus legen Fähren nach Fraser Island ab, der größten Sandinsel der Welt. Die Insel steht seit 1992 auf der World Heritage List.
Der 100 km lange Sandstrand im Südosten sowie die schmalen und schwierigen Sandpisten dürfen nur mit Jeeps befahren werden. Ideal für die nächsten 3 Tage war das Kingfisher Bay Resort, eine sehr schöne Anlage mit zwei guten Restaurants und perfekt organisierten Wanderungen und Jeeptouren. Fraser Island beeindruckt durch den kristallklaren Süßwassersee inmitten der Dünenlandschaften und dem außergewöhnlichen Fischreichtum und übt auf die Australier eine magische Anziehungskraft aus.
Wieder zurück am Festland fahren wir nach Rockhampton. Die Stadt liegt am „Tropic of Capricorn“, am Wendekreis des Steinbocks, der Schwelle zu den Tropen. Rocky ist die Rinderhauptstadt Australiens. Rund 2,5 Millionen Stück Vieh weiden in dieser Region. Nach einem guten Steak fuhren wir weiter nach Airlie Beach, einem schmucken Ferienstädtchen. Hier geht so richtig die Post ab – gute Restaurants und ein fetziges Nachtleben. Wenn man will, kann man hier unter freiem Himmel die ganze Nacht durchtanzen. Airlie Beach ist aber auch das Sprungbrett zu den elitären Whitsunday-Inseln. Hier kostet schon ein Atemzug einige Hundert Dollar – Lizard Island und Hamilton Island versprechen Luxus pur. Aber wir suchen das Abenteuer!
In diesem Sinne geht es weiter nach Townsville. Ein kleiner Abstecher in die Bergwelt des Mount Spec Nationalparks bringt etwas Abkühlung. Etwa 900 Höhenmeter windet sich die enge Straße durch tropischen Regenwald hinauf zu grandiosen Aussichtspunkten mit Blick auf die schier endlose Pazifikküste. Hinter Ingham (hier steht die größte Zuckerraffinerie der südlichen Halbkugel) wird der Regenwald immer dichter, werden die Bergketten links des Highways immer höher und schroffer.
Über den Bergen von Tully hängen meist schwere Regenwolken – das Städtchen gehört zu den regenreichsten Orten Queenslands und der Tully River ist eine der attraktivsten Rafting-Strecken Australiens.
In Cairns angekommen steht natürlich ein Tagesausflug zum faszinierenden Great Barrier Reef am Programm. Auch wenn man nur schnorchelt – die Vielfalt an großen und kleinen, an bunten und weniger bunten Fischen, Korallen etc. ist atemberaubend.
Genauso atemberaubend ist auch die Region nördlich von Cairns wie etwa Port Douglas, einem sehr mondänen Badeort mit schönen Hotels, Restaurants und Boutiquen. Nach einem gemütlichen Spaziergang geht es weiter in den Daintree Nationalpark. Sehenswert ist die Mossman Schlucht mit einem Wasserfall und einem garantiert krokodilfreien Fluss. Der Daintree River ist trüb und fließt träge dahin – hier liegen bis zu 7 Meter lange Salzwasserkrokodile in Lauerstellung, also besser keinen Fuß hinein setzen. Die weitläufigen Strände hier sind menschenleer und so wird es auch in ferner Zukunft bleiben. Unterschlupf findet man in der Jugendherberge Crocodylus Village, einfach, urig und preiswert. Wer komfortabel wohnen möchte, der wird sich in der Daintree Wilderness Lodge wohlfühlen.
Eine Expedition in den Regenwald ist einmalig, wichtig sind aber: gute hohe Schuhe – am besten Stiefel, Moskitoschutz, Hut und Wasserflasche. Ein Stock ist auch ganz praktisch. Es gibt rund 25 Giftschlangen auf der Welt, davon leben 21 in Australien, dazu kommen Giftspinnen und vieles mehr. Also aufpassen und auf die Aussies hören. Aber wie es so ist, die Tiere verstecken sich sobald sie uns hören bzw. riechen – also keine Panik und Natur genießen!
Zum Abschluss des Projektes „Regenwald“ geht es zum Cape Tribulation. Die Halbinsel ragt weit in das Meer hinaus. Captain Cook gab ihm diesen Namen „Kap des Kummers“, denn 40km weiter nördlich nahm 1770 das Übel seinen Anfang, „here began all our troubles“: Cooks Schiff „Endeavour“ schlug an einem Riff leck.
Schweren Herzens fahren wir zurück nach Cairns – Eine Traumreise geht zu Ende.
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